Taschendiebstähle im Advent verdoppelt
Erich SCHÖNAUER – Printausgabe vom 23.11.1999 – Krone |
In Kaufhäusern und auf Weihnachtsmärkten
In den Adventwochen verdoppelt sich die Zahl der Taschendiebstähle. Besonders auf Weihnachtsmärkten, in Kaufhäusern und bei Punschständen lauern Hunderte Diebe auf ihre Opfer. Für sie beginnt schon jetzt die „Weihnachtszeit“. Im dichten Gedränge ist es für die Profis nicht schwer, Beute zu machen.
In einem Einkaufsmarkt in Baden (NÖ) verschwanden gleich drei Geldbörsen an einem Tag aus den Jackentaschen von Kunden. Eines der Opfer, eine 59-jährige Frau aus Alland: bemerkte den Diebstahl erst, als sie an der Kassa zahlen wollte. Der Taschendieb hatte ihr die Geldbörse mit 4500 Schilling und die Bankomatkarte aus der Jacke gestohlen. Drei Stunden später schlug der Unbekannte wieder zu und entwendete einer 52-jährigen Kundin die Geldbörse mit 2500 Schilling und der Bankomatkarte. Kurz vor Geschäftsschluss kam die Bande noch einmal und stahl 1000 Schilling Bargeld aus einer Handtasche.
Wie berichtet, wurde erst am Wochenende ein ProfiTäter von einem aufmerksamen 23-jährigen Studenten auf dem Wiener Christkindlmarkt bei einem Punschstand überlistet.
Privatdetektiv Walter Pöchhacker: „In der Vorweihnachtszeit haben die Taschendiebe Hochsaison in den Kaufhäusern, auf Weihnachtsmärkten und bei Punschständen.“
Mehr Drogensüchtige unter den Tätern
Dort ist es für die Banden viel leichter als in der U-Bahn. Die Leute haben beim weihnachtlichen Einkaufsbummel auch viel mehr Bargeld eingesteckt als auf dem Weg zur Arbeit. Die Mitarbeiter der Detektivagentur Pöchhacker stellten bei ihrer Jagd auf Taschendiebe in letzter Zeit fest, dass immer mehr Drogensüchtige unter den geschnappten Tätern sind.
Der Chef des Kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes, Dr. Peter Jedelsky: „Trickdiebe und Taschendiebe sind meist internationale Berufsverbrecher. Sie sind gut gekleidet und haben ein sicheres Auftreten.“ Der Kriminalist empfiehlt beim Weihnachtseinkauf möglichst bargeldlos zu bezahlen.