Wirtschaftsdelikte
Der stille Beutezug der Arbeitnehmer auf Kosten des eigenen Unternehmens verursacht einen steten, wenngleich kostspieligen Wachstumsbereich
Betroffen davon sind alle Branchen. Besonders jene, in welchen Mitarbeiter Zugang zu Geld, Waren oder Betriebsgeheimnissen haben: von der Trafik bis zum Handelsriesen, vom Restaurant bis zur Großbank, vom Hightech-Unternehmen bis zum multinationalen Konzern.
Das unternehmerische Sündenregister liefert ein Spiegelbild der betrieblichen Hierarchie und reicht vom privaten Telefongespräch bis hin zur organisierten Kriminalität im großen Stil. Mit etwa 40 Prozent führen klassische Eigentumsdelikte wie Diebstahl, Unterschlagung, Veruntreuung und Betrug das Ranking mit Abstand an. Weitere relevante Delikte sind Produkt- und Markenpiraterie, Korruption, Datendiebstahl und Datenmissbrauch sowie Kartellrechtsverstöße und Manipulationen von Jahresabschlüssen. Zunehmend als Beute gefragt sind auch sensible Daten, von denen die Existenz des Unternehmens abhängen kann.
Oft wecken nur Kleinigkeiten oder Zufälle Argwohn, manchmal lösen auch interne Hinweise eine Lawine aus. Die Ressourcen der Polizei werden es nur in den seltensten Fällen zulassen, sich in einen kleinen Anfangsverdacht zu verbeißen oder gar einen verdeckten Ermittler einzuschleusen.
Abgesehen vom „Kopf in den Sand zu stecken“ bleibt als Alternative die Beauftragung einer Detektei, welche über die erforderliche Flexibilität und über das nötige Know-how verfügt. Und den roten Faden, der sich durch ein kriminelles Netzwerk zieht, findet.
Je nach Entwicklung der Ermittlungen kann immer noch entschieden werden, ob entweder die Polizei eingeschaltet oder ob einer diskreten, internen Regelung Priorität eingeräumt wird. In etwa 80 Prozent der Fälle wird der Fokus auf arbeitsrechtliche Konsequenzen und auf eine möglichst vollständige Rückzahlung des verursachten Schadens gelegt. Überdies kann das Detektivhonorar in bestimmten Fällen vom Übeltäter zurückgefordert werden.
Als geradezu klassisches Beispiel gelten die (fast genialen) Gaunereien des Chefbuchhalters Franz Lettmüller, der mit den größten Unterschlagungen in der Zweiten Republik Kriminalgeschichte schrieb; das (sein) Ende haben wir mitgeschrieben. Das vom Wirtschaftsjournalisten Torsten Weidnitzer verfasste Buch „Das 300 Millionen Ding“ zählt zu den Standardwerken von Wirtschaftskriminalisten und -prüfern.
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