Kaufhausdetektive sind im Dauereinsatz
In der Zeit vor Weihnachten treiben Ladendiebe besonders gern ihr Unwesen
Zu Weihnachten haben Ladendiebe Hochsaison
Wenn im Radio Hits wie „Last Christmas“ laufen, die Einkaufsmeilen weihnachtlich strahlen und es in den Geschäften von Christbaumkugeln, Geschenkpapier und Grußkarten nur so wimmelt, dann weiß man, dass das Fest der Liebe bald vor der Türe steht.
Dass es in der Zeit vor der Bescherung jedoch nicht nur massenweise zahlende Kunden, sondern auch etliche Langfinger in die Geschäfte lockt, wissen Polizei und Ladendetektive. Denn in der Zeit vor Weihnachten herrscht laut Berufsdetektiv Daniel Pöchhacker Hochsaison für Ladendiebe. Die Gründe dafür sind vielfältig. Beispielsweise erleichtert Winterkleidung – dicker Mantel, Schal, Handschuhe – das Verstecken von Waren. Manche Täter schlagen aus purer Geldnot zu, etwa wenn das Weihnachtsgeld für den täglichen Bedarf oder offene Rechnungen draufgeht.
Von Briefkuverts bis zu hochwertigen Spirituosen
Laut Pöchhacker ist die Fantasie der Langfinger bei der Wahl ihrer „Beute“ schier grenzenlos: „Im Bereich der Bandenkriminalität sind es häufig Spirituosen, Batterien oder Schokolade in größeren Mengen. Bei Diebstählen für den täglichen Bedarf sind die betroffenen Artikel schwer einzugrenzen“, so der Berufsdetektiv. Das bestätigt auch Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel (WKO). Laut ihm gilt: „Je kleiner, je ungesicherter, je wertvoller, desto eher futsch.“
Schaden um bis zu 50 Mio. Euro höher als sonst
Für viele Handelsbetriebe entscheidet jedes Jahr das Weihnachtsgeschäft im Dezember über Gewinn oder Verlust. Laut der WKO wird heuer mit einem Schaden gerechnet, der zwischen 40 und 50 Mio. Euro höher als in einem normalen Monat sein könnte. Eine satte Summe, wenn man bedenkt, dass der Anteil des Weihnachtsgeschäfts im Gesamtjahresumsatz etwas mehr als zwei, und auf den Monat Dezember bezogen 25 Prozent ausmacht…
Hannah Neudeck
Kronen Zeitung, Samstag, 7. Dezember 2024