Saftige Geldstrafe für Ehemann, der aus Liebe kriminell wurde
MOLL/BADER – Printausgabe vom 07.10.1998 – Kronen Zeitung |
Kellner eines Wiener Nobelhotels kassierte in eigene Tasche:
Weil er seine über alles geliebte Frau nicht verlieren wollte, kam ein bisher unbescholtener Mann vom rechten Wege ab: Der Oberkellner eines Wiener Nobelhotels veruntreute Geld, um damit seine Gattin zu verwöhnen. Übrigens, die Rechnung ist nicht aufgegangen: Seine Frau hat ihn trotzdem verlassen ….
Den Vorwurf, monatelang als Oberkellner eines Wiener Nobelhotels täglich zwischen 500 und 1000 Schilling in die eigene Tasche kassiert zu haben, bestreitet der 55jährige Mann. „Ich habe maximal sechs Wochen in die Kassa gegriffen, ich war nicht der einzige.“ Leise fügt er hinzu: „Durch Zufall bin ich draufgekommen, daß mich meine Frau betrügt. Ich wollte sie nicht verlieren und dachte, ich verwöhne sie mit einem Urlaub.“ Ob die Rechnung aufgegangen sei, interessiert den Richter. „Leider nicht, sie hat mich trotzdem verlassen. Nach dem Urlaub …“
Anstatt Rechnungsbons, die Touristen nach dem Zahlen auf dem Tisch liegen ließen, zu vernichten, verwendete sie der Kellner beim nächsten Gast wieder. Bestellte der nun das gleiche, bonierte der Ober diese Speisen nicht und präsentierte die „alte“ Rechnung. Aufgeflogen ist die ganze Sache, weil die Hotelleitung die Detektei Pöchhacker beauftragte, Überwachungskameras zu installieren – worauf der Oberkellner auf frischer Tat ertappt wurde.
Im Wiener Landesgericht wird der Angeklagte von Richter Szaal zu einer saftigen Geldstrafe in der Höhe von 24.000 S verurteilt.
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