Todeshexe mauert Ex-Liebhaber ein!

Todeshexe mauert Ex-Liebhaber ein!

M.POMMER, C.BUDIN, C.MATZL, C.GANTNER und A.SCHIEL | Printausgabe vom 09.06.2011 – Kronen Zeitung |


Das Motiv der Todexhexe: Liebe, Hass und viel Geld

Estibaliz C., die Frau mit den zwei Persönlichkeiten! Das Engelsgesicht, das stets freundlich zu ihren Mitarbeitern war. Und die Teufelsfratze, die ihren Ex-Freund mit Kopfschüssen exekutiert, zerstückelt und in mit Beton gefüllten Maurerwannen versenkt haben soll. Wie berichtet, machte ein Arbeiter Montag in Wien-Meidling eine grauenhafte Entdeckung: Er fand die einzementierten Überreste von Manfred H. (bereits identifiziert), daneben Waffen – und eine Kühltruhe mit einer zweiten Leiche. Während die Ermittler noch die Identität des anderen Körpers klären müssen, zeigt sich immer mehr, wieso der Händler aus Oberösterreich sterben musste: Es geht um Liebe, Eifersucht und um viel Geld.

Da lächelt sie in die Kamera, die Eisbaronin aus Wien­Meidling. Hinter ihr das Meer, vor ihr ein Steuerrad, die Sonnenbrille steckt im wallenden Haar. Sieht so eine eiskalte Mörderin aus? Eine Frau, die einen Mann zersägt und einbetoniert? Womöglich noch einen zweiten Menschen auf dem Gewissen hat?

„Ja!“, ist sich Johann W. sicher. Er ist der Schwager des 48-jährigen Handelsreisenden. „Diese Unsicherheit über Monate hat die Familie fertiggemacht“, sagt er im „Krone“-Gespräch. „Am 22. November 2010 ist er verschwunden. Als er seiner Mutter nicht zum Geburtstag gratuliert hat, wussten wir, dass etwas Schreckliches passiert sein muss.“ Und sie ahnten: „Sein Verschwinden hat mit Estibaliz C. zu tun.“

So verliebt war er in die Spanierin, die Chefin der Schleckeria in der Oswaldgasse. Er butterte ein Vermögen in ihren Salon, soll ihr 100.000 Euro geborgt haben. Doch dann ging die Liebe zur Eisbaronin in die Brüche. War das geborgte Geld das Todesurteil für den Familienvater? Und welche Rolle spielt der Bruder der Verdächtigen, der zum Zeitpunkt des Zerstückelns in Wien gewesen sein soll?
Skelettierte Leiche seit Jahren im Keller
So viele Fragen sind noch offen: Hat sie Manfred H. im Eissalon zerlegt? Wer hat ihr geholfen? Und wer ist der zweite Tote? Ein anderer Ex­ Freund? Ihr Liebhaber aus Deutschland? Klar ist: Die Leiche ist bereits skelettiert, liegt womöglich schon seit Jahren in dem Geheimgrab unter einem Wohnhaus, in dem Tag für Tag Familien ein und aus gehen.
Flugticket gebucht, aber nie geflogen
Und noch etwas macht den Ermittlern Angst: Die Todeshexe ist keine geldgierige, verliebte Irre. Sie ist eiskalt, eine raffinierte Strategin, plant jeden Schritt wie auf einem Schachbrett. Ein Beispiel gefällig? Als die Polizei Montagabend unangenehme Fragen stellt, läuft Estibaliz C. wie von der Tarantel gestochen aus dem Salon. „Sie hat mit dem Handy ein Taxi gerufen. Zum Flughafen“, schildert Augenzeuge Köksal Erkan. Schnell ermittelt die Polizei, dass tatsächlich ein Ticket auf ihren Namen für einen Flug nach Spanien reserviert und bezahlt wurde. Nur: Die Eisbaronin hat die Maschine nie betreten, absichtlich eine falsche Spur ins Ausland gelegt. Ist sie noch in Osterreich? Noch mehr Fragen.
Hellseherin lotst Ermittler zu Haus
Und als wären zwei zerstückelte eingemauerte Leichen nicht gruselig genug, erzeugt diese Geschichte die nächste Gänsehaut: Auf der Suche nach Manfred H. lotste die angeblich hellseherisch veranlagte Schwester des Schwagers des Toten vor einiger Zeit einen niederösterreichischen Ermittler in den Keller eines gelben Hauses. Dort war nichts zu finden. Es war allerdings dann das Nachbarhaus….

„Augenzeuge Köksal Erkan: „Ich habe gesehen, wie die Eis-Chefin telefonierend über die Straße gelaufen ist. Sie hat sich ein Taxi bestellt und ist angeblich zum Flughafen gefahren. Wir sind hier alle sehr geschockt.“

„Privatdetektiv Walter Pöchhacker: „Eine besorgte Verwandte des verschwundenen Vertreters erzählte mir von einer zerbrochenen Liebe Manfreds und dass er der Spanierin viel Geld geborgt habe.

Top
JETZT ANRUFEN